Behördendeutsch                      

   

                                                

 

 

                    Erst lesen . . . . . .                        Alles klar ?


Gedanken zur „Demographischen Entwicklung“ : 

Ein Waldspaziergang

ist erholsam und regt zum Denken an. Man sieht die kräftigen Bäume, die den Großteil des Waldes ausmachen, aber auch die Schonung, in der die jungen Bäume heranwachsen. Klar, viele junge Bäume  verjüngern auch den Wald. Gib es wenig junge Bäume, dann steigt nicht nur das Durchschnittalter des Waldes, er wird auch kleiner. Dann sind da noch die alten Bäume, die das Alter des Waldes hochtreiben. Aber nicht das Alter des einzelnen Baumes ist entscheidend, sondern die Anzahl der alten Bäume. Wenn es mehr werden, steigt auch das durchschnittliche Alter des Waldes, weniger alte Bäume machen den Wald jünger.

Angenommen, ein Wald hätte 80 Millionen Bäume. In einem Jahr kämen 600 000 junge dazu und im gleichen Jahr würden 800 000 alte Bäume weggehen. Damit würde der Wald um 200 000 alte Bäume kleiner werden aber so würde er auch durchschnittlich jünger.

Die Bundesrepublik hatte im Jahr 2010  ca. 80 Millionen Einwohner. Es gab ca. 600 000 Geburten und ca. 800 000 Alte gingen weg,  also ein Minus von 200 000 Senioren. Diese Tendenz, das mehr Alte gehen als Junge kommen,  beobachtet man schon seit Jahren. Droht uns trotzdem  eine Überalterung?!

Um Mathe richtig zu kapieren, muss man wohl Politik studieren!

März 2012

Das Renten-Problem – aus meiner Sicht.

geschrieben: Frühjahr 2004

Deutschland leidet an Überalterung – das bringt die Rentenversorgung schon heute in Gefahr, so hört man es ständig.  Das totale Rentenchaos wird langsam spürbar.

Rentenexperten sehen das Problem vorerst als gelöst, wenn Arbeitnehmer mit 67 Jahren in den Ruhestand gehen. Zuvor werden die Renten nicht mehr erhöht: Die Kassen sind leer. Stattdessen geht man nun den Rentnern ans Geld, höhere Krankenkassenbeiträge, Zuzahlungen bei Arztbesuchen und Medikamente treffen vor allem die Alten. Erstmalig sind die ausgezahlten Renten kleiner geworden! Nun wird auch die Besteuerung der Renten zu ungunsten der Rentner geändert. Dafür sollen die „Jungen“ durch sinkende Sozialbeiträge entlastet werden. So setzt die Politik auf die Zustimmung der Jungen und fördert den Generationenkonflikt. Das ist gewollt denn es vernebelt den Blick auf andere Lösungen. 

Wie sieht es gegenwärtig aus?  Die Bundesrepublik hat 82 Millionen Einwohner, davon stehen 38 Millionen in Arbeit, 44 Millionen arbeiten demnach nicht. Diese Gruppe besteht aus Kindern, Schülern, Studierende, Arbeitsuchende, Kranken und -natürlich- Rentnern und Pensionären. Alle diese "Nichtbeschäftigten" werden schließlich von den Beschäftigten versorgt und ernährt. Nur auf  "die Rentner" zu schauen, zeichnet ein verzerrtes Bild.

Die Lebenserwartung steigt, die Geburtenrate sinkt. Alle Demoskopen prognostizieren sinkende Einwohnerzahlen und Überalterung für unser Land. Aber, mehr Alte gehen weg als Neugeborene hinzukommen.  Das bedeutet: Die Anzahl der  Arbeitsplätze muss sich zunächst nicht ändern - aber  die "Nichtbeschäftigten" werden zwangsläufig weniger. Zwar werden die Menschen immer älter, aber bei gleich bleibender Zahl der Arbeitsplätze wird es also prozentual weniger Nichtbeschäftigte geben als jetzt. Das Ausscheiden älterer Arbeitnehmer kann  durch viele Millionen Arbeitslose, die „Stille Reserve“, leicht ausgeglichen werden. Die angestrebten kürzeren  Studienzeiten können junge Menschen früher in Arbeit bringen. Die Politik muss sich also vorrangig  um die Jungen kümmern! Gute Schul- und Berufs- Ausbildung für alle sind unverzichtbar und dürfen nicht von Geldbeutel der Eltern abhängen. 

Eines steht fest: Alle können nur das verbrauchen, was momentan von den Arbeitenden erschaffen wird. Der Schlüssel, nach dem die erzeugten Güter verteilt werden, bestimmt das Geld. Das Geld stellt im Wesentlichen den Wert der erzeugten Dinge dar, der absolute Preis in Euro ist dabei unwichtig. Wichtig ist nur, was man für sein Geld bekommt und hier gibt es keine Sicherheit. Das Erhalten des Geldwertes haben sich alle Regierungen aus der Hand nehmen lassen.  Die stetige Inflation ist noch das kleinere Übel, ein Börsencrash, Naturkatastrophen oder gar ein kriegerischer Konflikt können alle Wertvorstellungen zerstören.  

Die Diskussionen um den Anteil der Nicht- oder Nichtmehr-Beschäftigten am Bruttosozialprodukt werden nie abreißen. Für die Zukunftssicherung der Erwerbstätigen bedeutet das, egal ob Riesterrente, Pflicht zur privaten Vorsorge oder betriebliche Altersvorsorge, wenn alle mehr Geld haben sinkt dessen Wert und man kann der prophezeiten Altersarmut doch nicht entfliehen. Solche kapitalgedeckten Versicherungsformen bereichern nur die Versicherungen und deren Banken. Kapitalgedeckte Rentenversicherungen sind langfristig nicht kalkulierbar. Niemand kann die Veränderungen des Geldwertes vorhersehen.  

Die volle Zukunftssicherung seiner Bürger muss in den Händen des Staates bleiben. Nur der Staat kann sich nicht aus der Verantwortung stehlen.

Grundsätzlich sollten Renten steuerfinanziert sein. Eine generellen Steuererhöhung um ca. 9% auf  Einkommen- und Lohnsteuer für alle Bürger und gleichzeitigem Wegfall des Rentenbeitrages (Arbeitgeberanteil einmal nicht betrachtet) brächte mehr Gerechtigkeit. Denn auch die „Heuschrecken“, die ihr Kapital durch Aktiengeschäfte, raffinierte Transaktionen oder Hedge Fonds angehäuft haben, müssten dann auch die Renten mitfinanzieren. Auch sie leben letztendlich von dem, was die Gesellschaft  derzeit produziert. Für die Kaufkraft der Beschäftigten und die Wirtschaft wäre das kostenneutral.   

Den Arbeitsplatz-Vernichtern, die sich hinter Namen wie AEG, Babcock, Continental, Grohe aber auch Daimler-Chrysler, Siemens, Telekom usw. verbergen, muss der Staat Einhalt gebieten. Sie dürfen nicht noch Steuervorteile oder Subventionen erhalten. 

Automation und ständiges Weiterentwickeln der Techniken habe die Produktivität mächtig gesteigert. So können Arbeitplätze von der Produktion in den Dienstleistungs-Bereich übergehen. Heute wird viel mehr produziert als sinnvoll verbraucht werden kann, deshalb wachsen die Müllberge.  Am Zuwachs der Produktivität müssen aber auch alle gleichermaßen teilhaben. Es ist nicht einzusehen, dass wenige sich den größten Teil einheimsen und für viele bestenfalls ein kleiner Rest bleibt.

Hier hat die Politik für Ausgleich zu sorgen, sonst kann es eines Tages zum Eklat kommen.

Die von vielen Politikern unterstützte Einwanderungspolitik löst kein Problem. Denn es kommen hauptsächlich Leute mit geringer Bildung, die kaum einen guten Arbeitsplatz ausfüllen können. Deren Kinder bleiben erfahrungsgemäß auf dem untersten Bildungsniveau, sind kaum qualifiziert und daher schlecht in Arbeit zu bringen.  Sie bleiben auch im "sozialen Netzt" hängen. Die viel beschworene Integration bleibt ein leeres politisches Schlagwort.

Georg Tuchscherer              

Jägerstr. 50e

46149 Oberhausen